BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Oelde

Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien (EE)

Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien (EE)

Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien (EE) stellt das Verteilnetz vor neue Herausforderungen: Volatile Einspeisung, Lastspitzen und eine zunehmend dezentrale Erzeugungslandschaft führen zu Engpässen in bestehenden Strukturen. Ein flächendeckender Ausbau der Netze ist jedoch mit erheblichen Kosten, Zeitaufwand und Eingriffen in Umwelt und Gesellschaft verbunden.

Eine Alternative liegt in der intelligenten Nutzung vorhandener Infrastruktur durch den kombinierten Einsatz von Speichern, intelligenten Messsystemen (iMSys) und dynamischen Tarifen:

   Dezentrale Speicher

  • Private Batteriespeicher in Deutschland erreichen inzwischen Kapazitäten von typischerweise 5–15 kWh pro Haushalt.

  • Gewerbliche Systeme reichen bis in den MWh-Bereich.

  • Studien zeigen, dass bei einem Durchdringungsgrad von rund 30–40 % der Haushalte mit Batteriespeichern bis zu 50 % der PV-Stromspitzen lokal abgefangen werden können.

  • Im Gewerbesektor lassen sich durch Speicher Lastspitzen um 20–40 % reduzieren, was direkte Netzentlastung bedeutet.

  Intelligente Messsysteme (iMSys)

  • Mit iMSys können Last- und Erzeugungsprofile in 15-Minuten-Intervallen oder feiner erfasst werden.

  • Damit wird eine Echtzeit-Abbildung der Netzsituation möglich.

  • In Modellregionen konnte durch die Kombination aus iMSys und automatisierter Steuerung der Netzbelastungsgrad um bis zu 25 % gesenkt werden.

     Dynamische Tarife

  • Dynamische Preismodelle orientieren sich an Börsenstrompreisen oder regionaler Netzlast.

  • Simulationen zeigen, dass Verbraucher mit dynamischen Tarifen ihre Lasten im Schnitt um 10–20 % in günstigere Zeitfenster verschieben können.

  • In Verbindung mit Speichern können Elektroautos beispielsweise so geladen werden, dass 80 % der Ladevorgänge in Zeiten hoher EE-Erzeugung stattfinden.


     Systemwirkung

  • Durch die Kopplung von Speichern, iMSys und dynamischen Tarifen lassen sich bis zu 60 % der kritischen Netzspitzen im Verteilnetz vermeiden.

  • Dadurch kann der Netzausbaubedarf um 30–50 % reduziert werden, ohne die Integration zusätzlicher EE zu gefährden.

  • Diese Flexibilitätsoptionen tragen außerdem zu geringerem Redispatch-Bedarf und damit zu sinkenden Systemkosten bei.

Fazit

Die Kombination von
dezentralen Speichern, iMSys und dynamischen Tarifen schafft die Möglichkeit, erneuerbare Energien effizient in das bestehende System zu integrieren. Sie reduziert den Bedarf an massiven Netzinvestitionen, stabilisiert die Netze und senkt die Gesamtkosten der Energiewende.

September 2025-09-21 Holger Wenner

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