BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Oelde

Wir wünschen ein frohes Fest und ein gesundes 2025!

22.12.24 –

Bevor wir uns in die Weihnachtsferien verabschieden, möchten wir nochmal kurz auf das abgelaufene Jahr und über den Oelder Tellerrand hinaus zurückzublicken. Die weltpolitische Bühne mit den Krisen und Kriegsschauplätzen in der Ukraine und im Nahen Osten haben auch im vergangenen Jahr wieder unsägliches Leid über tausende Menschen gebracht. Die Ukraine befindet sich im dritten Kriegswinter und Aggressor Putin dreht die Spirale der Gewalt munter weiter, gespickt mit unmissverständlichen Tönen, das nach dem Fall der Ukraine weitere Territorien folgen sollen. So sehr wir uns alle ein baldiges Ende wünschen, es ist derzeit nicht in Sicht. Dabei hatte das Jahr in Deutschland sehr gut angefangen: Als Antwort auf die damals noch geheimen AFD-Pläne zur „Remigration“ von letztendlich Millionen Mitbürgern und Mitbürgerinnen mit Migrationshintergrund, gingen Hundertausende in vielen Städten des Landes auf die Straße. So auch in Oelde, wo das Bündnis „Oelde steht auf“ eine beeindruckende Antwort auf die rechten Abschiebepläne gefunden hat. Hunderte Oelder beteiligten sich. Für uns Grüne eine Selbstverständlichkeit sich konsequent gegen Rassismus und Ausgrenzung zu stellen. Der erhoffte Einbruch der AFD-Umfragewerte blieb allerdings aus und die Europawahl im Juni brachte eine erste Ernüchterung. Getrieben vom Frust über die Ampelregierung hatte der rechte Rand des politischen Spektrums leichtes Spiel: Eine Verschiebung des politischen Diskurses hin zu einer Zuspitzung auf die Thematik der Migration war die Konsequenz. Der politische Diskurs war geprägt durch das zentrale Thema: Wie machen wir unser Land am schnellsten dicht und bekommen maximal viele Menschen aus Deutschland abgeschoben? Die AFD hat´s gefreut.  Drei Landtagswahlen in den Ostdeutschen Ländern später, war das AFD-Thema „Remigration“ nunmehr selbst offen in den Wahlprogrammen gelandet. Flankiert von einer CDU/CSU, die mit AFD-Rhetorik bislang unsagbares in das Mindset der politischen Mitte getragen hat. Friedrich Merz setzte sich gegen seinen Herausforderer aus Bayern als Kanzlerkandidat der CDU durch. Die politische Ausrichtung der Konservativen ist seitdem gesetzt und der Rückwärtsgang ist eingelegt worden: Deutsche Leitkultur, zurück zu Verbrenner und Atomkraft, Rückabwicklung Bürgergeld und die Grenzen dicht machen. Leider lassen sich mit dieser 90ziger Jahre Nostalgie keine Antworten auf die Erfordernisse der Zukunft finden. Das Ausblenden von Problemen sorgt in aller Regel leider nicht dafür, dass sie sich in Luft auflösen. Das abgelaufene Jahr hat uns massiv daran erinnert, dass da noch etwas abläuft, was medial keinen mehr zu interessieren scheint: Die Klimakrise nimmt ihren ungebremsten Lauf. 2024 war das wärmste Jahr seit es Aufzeichnungen gibt. Das 1,5°C Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015 wurde bereits nach 9 Jahren gerissen. Die Bilder extremer Wettereignisse mit vielen hunderten Toten haben 2024 die Nachrichtenlage bestimmt, leider meist nur als Randnotiz. 

Die Bilanz der Ampel hinsichtlich Klimaschutz war an einigen Stellen allerdings erstaunlich: Die Reduktion fossiler Brennstoffe in Deutschland ist stark rückläufig und die CO2 Emissionen in der Stromerzeugung haben sich seit 2017 halbiert (Quelle: Fraunhofer ISE). Die Kohleverstromung aus Braun- und Steinkohle ist auf Werte der 50ziger Jahre zurückgegangen und hat einen Anteil von lediglich rund 23% am deutschen Produktionsmix. Der Zubau von Solarleistung in Deutschland hat das ambitionierte Ziel weit überschritten. Hier hat das Ministerium von Robert Habeck richtig geklotzt. Die Genehmigungen für den Bau neuer Windanlagen ist im Jahr 2024 ebenfalls auf ungeahnte Höhen gestiegen. Die Erneuerbaren drücken die Erzeugerpreise für Strom massiv. Der Industriestrompreis liegt aktuell wieder auf dem Niveau von 2017 (Quelle VEA). Für 2024 beträgt der Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion in Deutschland sagenhafte 62,9%.

Die Bereiche Mobilität und Wohnungsbau haben die positive Klimabilanz allerdings wieder ausgebremst. Die Transformation der Automobilbranche ist zumindest in Deutschland erst einmal gescheitert. „Technologieoffenheit“ fordern die fossilen Politstrategen aus CDU/CSU/FDP und meinen damit ein „weiter so“ mit fossilen Lösungen. Gebracht hat uns diese politische Debatte eine Verunsicherung von Herstellern und Verbrauchern, einhergehend mit massivem Job Abbau in der Automobilindustrie. Einzig positiver Punkt im Mobilitätssektor war das 49€ Ticket, was Mobilität für breite Bevölkerungsschichten ermöglichte. Die dringend erforderliche Wärmewende in Deutschland wurde aufgrund erfolgreicher Arbeit der fossilen Lobby- vertreten durch FDP, CDU/CSU und Springerpresse- vor die Wand gefahren. Dabei stammt das Gebäudeenergiegesetzt (GEG) noch aus der Feder der Großen Koalition aus dem Jahr 2020, wo Verbote von z.B. Ölheizungen bereits beschlossene Sache waren. Die Erfinder des Gesetzes Horst Seehofer (CSU) und Peter Altmeier (CDU) haben sich einen schlanken Fuß gemacht. Den schwarzen Peter bekamen Robert Habeck und die Grünen im Allgemeinen. Auch 2024 konnte trotz bestmöglicher Förderkonzepte mit bis zu 70% Förderung nicht für den massiven Einbau von Wärmepumpen genutzt werden. Zu stark wiegt der angerichtete Imageschaden. 

Die großen politischen Ereignisse taten sich dann Anfang November einer staunenden Bevölkerung auf: Donald Trump wurde mit unerwartet großer Mehrheit und weitreichender Machtfülle ausgestattet, zum Präsidenten der USA gewählt. Das hat Auswirkungen auf den weltweiten Klimaschutz, da der gewählte den Klimawandel leugnet. Unsere deutsche Exportorientierte Industrie ist durch die angekündigten hohen Zölle in Alarmbereitschaft. Keine guten Aussichten. Und in Deutschland zerbrach am selben Tag die Ampel Koalition durch den Rauswurf von Christian Lindner und ergo der gesamten FDP. Ein perfides Spiel der FDP, wie sich anschließend herausstellte, gab den Anlass: Ein Strategiepapier mit dem Schlagwörtern D-Day und offene Feldschlacht legte letztendlich ein Mindset offen, welches wir Grüne seit langem vermuteten: Die FDP war offensive Opposition innerhalb der Regierungskoalition. Weltweit einzigartig und ganz schlecht für unser Land. Durch diese Blockadepolitik gab es ergo kein Tempolimit, keine Kindergrundsicherung, kein Schutz vor häuslicher Gewalt und auch kein Klimageld, um nur einige Punkte aufzulisten. Für uns Grüne brachte der Bruch der Ampelregierung insgesamt allerdings einen Befreiungsschlag. Dieser wurde dann auch auf der Grünen BDK (Bundesdelegiertenkonferenz) in Karlsruhe spürbar. Mit Franziska Brandner und Felix Banaszak wurde ein neuer Vorstand gewählt und Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten gekürt, der den Wählern und Wählerinnen in Deutschland ein Angebot macht mit Zuversicht in die Zukunft zu gehen. Dieser Aufbruch wurde flankiert durch 20.000 neue Mitglieder in den Wochen nach der Karlsruher BDK. Die Grünen sind somit die am stärksten wachsende Partei in Deutschland.

Die vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 sorgen auch unserem Oelder Ortsverband für rege Tätigkeit, um diesen ungewöhnlichen Winter Wahlkampf zu flankieren und für Grün erfolgreich werden zu lassen. 

Unser Team im Rat hat auch in 2024 wieder an vielen Stellschrauben gedreht, um dem Klimaschutz in Rat und Verwaltung ein wesentlich stärkeres Gewicht zu geben. Um in Oelde Klimaschutz als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung zu verankern und mit der notwendigen Priorität zu versehen, müssen wir allerdings auch weiterhin noch ganz dicke Bretter bohren. Bei den Themen Verkehrswende, Wohnungsbau und Flächenverbrauch stoßen wir in Oelde immer noch auf die Argumentationen der „alten fossilen Welt“. Unser Anspruch ist es, auch weiterhin mit konstruktiven und vorausschauenden Ideen und Anträgen die Zukunft unserer Stadt zu gestalten. Versprochen!

Das Jahr 2024 war für und Grüne in Oelde auch ein besonderes: Seit 40 Jahren sind wir durchgängig im Rat vertreten. Wir sind schon ein wenig stolz darauf, Politik in Oelde konsequent und konstant mitgestalten zu können. Die breite Zustimmung und selbstverständlich auch unsere steigenden Mitgliederzahlen sind für uns Ansporn weiterhin ein Stachel in der Oelder Politik zu sein. 

Wir haben uns auch für 2025 ebenfalls wieder viel vorgenommen.

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen für die vielfältige Unterstützung unserer Arbeit bedanken und ganz laut DANKE sagen! 

Der Ortsverband und die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen wünscht allen Freunden und Freundinnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und vor allem ein gesundes 2025!

AllgemeinOrtsverband
JahresrückblickWeihnachtsgruß

Vortrag mit Wärmepumpen-Experte Dr. Peter Klafka 22.12.24 

Die Energiewende ist unweigerlich mit der einhergehenden Wärmewende verbunden. Die Notwendigkeit den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern mit hohem Tempo voranzubringen, ist in der Fachwelt unstrittig. Der Wärmesektor in Deutschland hinkt dieser Notwendigkeit massiv hinterher. Die hitzigen Diskussionen rund um das Thema Wärmepumpe haben dem Thema Wärmewende leider sehr geschadet. Viele Entscheidungen für fossil betriebene Heizanlagen basieren auf schierer Unkenntnis des äußerst effizienten Systems Wärmepumpe. 

Die Grünen Oelde freuen sich, dass es ihnen gelungen ist, den renommierten und ausgewiesenen Experten für Wärmepumpen, Dr. Peter Klafka, für einen Vortrag und eine anregende Diskussion nach Oelde zu holen. Wie funktioniert eine Wärmepumpe? Welche Möglichkeiten haben Sie, selbst zu prüfen, ob Ihr Haus oder Ihre Wohnung für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet ist? Kann die Wärmepumpe eine zukunftssichere Alternative für Sie sein? Die Oelder Grünen versprechen den Besuchern, dass sie nach dem Vortrag mit vielen neuen Erkenntnissen nach Hause fahren.

Diese Fragen beantwortet der Aachener Energiewirtschaftler und Elektrotechniker Dr. Peter Klafka in seinem Vortrag am 06. Februar 2025 um 19 Uhr im Drostenhof Oelde (Goldbrink 4). Gleichzeitig räumt Klafka damit auch mit den zahlreichen Falschinformationen auf, die in den vergangenen Monaten in den Medien kursierten, wenn von „Habecks Heizungs-Hammer“ die Rede war.  Darüber hinaus erhalten die Zuhörer Tipps, um Ihre Heizungsanlage zu optimieren und die Gelegenheit, Ihre Fragen zu stellen.

Dr. Peter Klafka hat Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Aachen studiert und im Fach Energiewirtschaft promoviert. Seit über 20 Jahren leitet er die Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH. Seit einigen Jahren engagiert sich Klafka auch bei Scientists for Future.

Die Oelder Grünen freuen sich über eine zahlreiche Teilnahme. Der Vortrag ist kostenfrei.

AllgemeinOrtsverband
Dr. Peter KlafkaKlafkaVortragWärmepumpe

 

Grüne Oelde wählen neuen OV-Vorstand und blicken auf 40 Jahre grüne Politik in Oelde zurück

22.12.24 –

Die diesjährige Jahreshauptversammlung von Bündnis90/Die Grünen in Oelde stand unter einem besonderen Ereignis: Seit 40 Jahren sind Grüne durchgängig im Oelder Rat vertreten. So stand denn auch ein Rückblick auf 40 Jahre Grüne Politik in Oelde auch im Zentrum einer sehr gut besuchten Versammlung im Oelder Bürgerhaus. Ludger Wiesch, Vorsitzender der Oelder Grünen nutzte seine Eröffnungsrede, um gemeinsam auf 40 Jahre im Stadtrat zurückzublicken und auch den vielen Wegbegleitern zu danken. Vorab standen die Vorstandswahlen auf der Tagesordnung. Die beiden Sprecher des Ortsverbandes Nicole Haferkemper-Selau und Ludger Wiesch wurden erwartungsgemäß wiedergewählt. Aufgrund des stetigen Wachstums des Ortsverbandes wurden erstmalig auch zwei Beisitzer neu in den Vorstand gewählt, um dem gestiegenen Arbeitsaufkommen entgegenzuwirken. Gewählt wurden Holger Wenner und Daniel Bökamp. Eine Besonderheit stand bei der Wahl zum Kassierer an: Nach unglaublichen 40 Jahren stand Heiner Sudan nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Als Nachfolgerin wurde Kirsten Grunewald-Poch zur Kassiererin gewählt. 

Das Thema 40 Jahre Grüne im Oelder Rat stand danach auf der Tagesordnung. Eine gute Gelegenheit, um die vielen neuen Mitglieder des Ortsverbandes mitzunehmen auf eine kleine Zeitreise. In seiner humorigen und kurzweiligen Fotopräsentation ging das langjährige Mitglied Ulli Gimpel auf die unbedarften Anfangsjahre der Oelder Grünen ein, in denen vor allem die Friedens- und Anti-Atomkraft-Bewegung präsent waren. „Wir wurden zu Beginn als Störenfriede wahrgenommen, die Umweltschutz durchsetzen wollten und die alten verkrusteten Strukturen hinterfragten. Heute sind wir eine etablierte Kraft in Oelde, deren politische Ziele aktueller denn je sind“ so sein Fazit. Neben den grünen Bürgermeisterkandidaten Peter Holstegge und Barbara Köß wurde auch auf die jeweiligen Ergebnisse bei den Kommunalwahlen eingegangen, die sich stets stabil für die Grünen zeigten. Der Aufschwung der grünen Politik im Jahr 2019, insbesondere bedingt durch die Klimabewegung, hatte einen Mitglieder-Boom und ein äußerst erfolgreiches Kommunalwahlergebnis 2020 von über 20 Prozent zur Folge. Heute ist die Partei mit acht Ratsmitgliedern im Stadtrat vertreten, ist in mehreren Arbeitsgruppen organisiert und konnte jüngst das 50. aktive Mitglied in ihren Reihen begrüßen. Das 40. Jubiläum nutzten die Grünen auch, um langjährige ehemalige Ratsmitglieder zu ehren. Marita Brormann, Heiner Sudan und Dieter Pauluschke waren der Einladung gefolgt. Sie alle gehörten zu grünen Mitstreitern der ersten Stunde und waren – teils mit Unterbrechung – viele Jahre bis Jahrzehnte im Rat vertreten. Über 31 Jahre war Marita Brormann für die Oelder Grünen durchgängig im Rat aktiv.

Für unglaubliche 40 Jahre als Kassierer des Ortsverbands, also während seiner gesamten Parteimitgliedschaft, dankten die Grünen Heiner Sudan mit stehend dargebrachtem Applaus. 

In seinem Jahresbericht blickte Ludger Wiesch auf ein aktives Jahr der Grünen zurück. Er kam unter anderem auf die Europawahl, die Lesung mit „Graslutscher“ Jan Hegenberg im Drostenhof und dem Besuch Bärbel Höhns, Ex-Umweltministerin von NRW, zu sprechen. Die sehr kurzweilige Mitgliederversammlung wurde mit einer Weihnachtsfeier und einem gemeinsamen Essen abgerundet. 

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