Wie die Glocke berichtete haben Schulausschuss und Finanzausschuss eine Empfehlung an den Rat der Stadt Oelde gegeben, dem vorgestellten Konzept zur Entwicklung der Außensportanlagen in den Ortsteilen die Zustimmung zu geben. In Lette und Stromberg sollen somit je ein Kunstrasenplatz, in Sünninghausen ein Naturrasen finanziert werden. Bündnis 90 / Die Grünen sind ausdrücklich für die Weiterentwicklung der Sportstätten in den Ortsteilen, möchten aber anmerken, dass es zum vorgestellten Konzept noch eine nachhaltigere Alternative gibt. Naturrasen hat den großen Nachteil der geringen zeitlichen Bespielbarkeit von rund 400 Stunden pro Jahr. Um diese gerade in den dunklen Monaten und bei schlechtem Wetter zu erhöhen, bietet sich als erste Lösung ein Kunstrasen mit rund 2000 Stunden jährlicher Bespielbarkeit an. Der Kunstrasen hat allerdings große Nachteile hinsichtlich Kosten, Pflege und Lebensdauer. Mittlerweile als anerkannte Alternative zum Kunstrasen gilt jedoch auch der „Hybridrasen“ – eine Mischung aus Kunst- und Naturrasen. Die jährliche Bespielbarkeit liegt bei bis zu 1000 Stunden pro Jahr. Hier haben die Hersteller in der jüngsten Vergangenheit enorme Fortschritte hinsichtlich der verfügbaren Technologie gemacht. Die Belastbarkeit eines Hybridkonzeptes ist mit dem Kunstrasen vergleichbar. In Punkto Nachhaltigkeit ist der Hybridrasen unschlagbar, denn er hat eine wesentlich höhere Lebensdauer als ein Kunstrasen (mit maximal 15 Jahren). Es lassen sich auch Reparaturen – etwa im stark strapazierten Torraum – einfach und kostengünstig durchführen. Darüber hinaus entsteht bei einem Kunstrasen umweltbelastender Sondermüll. Auch aus ökonomischer Sicht ist Hybridrasen eine überlegenswerte Alternative: Laut DFB-Angaben kostet ein Hybridrasenplatz rund 30% weniger als ein vergleichbarer Kunstrasenplatz. Bei einem Investment wie in Lette geplant immerhin 140.000 Euro geringere Kosten, und 126.000 Euro für den geplanten Platz in Stromberg. Die Kosten für Reparatur, Pflege und Entsorgung sind ebenfalls erheblich geringer.
Aus Sicht der Grünen sollten die beteiligten Sportvereine das Konzept Hybridrasen unter diesen Aspekten genauer diskutieren. Denn nach spätestens 15 Jahren wird eine teure neue Kunstrasen-Oberfläche wieder Thema sein müssen. Angesichts des demographischen Wandels und Entwicklung der kommunalen Finanzen könnte dies schwierig werden. Sich jetzt die Zeit zu nehmen und mögliche Alternativen zu prüfen, könnte den aktiven Sportlern in den Ortsteilen eine längerfristige Perspektive bieten. Zudem besteht beim Konzept des Hybridrasens die Möglichkeit, bei gleicher Investsumme wie geplant, alle Ortsteile inklusive Sünninghausen mit einzubeziehen und somit eine insgesamt gerechte Lösung zu erzielen. Die Grünen in Oelde möchten eine Diskussion unter den Entscheidern anstoßen, die nicht generell das Investment in die Sportanlagen der Ortsteile in Frage stellt, sondern den Blick auf eine langfristig gesicherte Zukunft der Sportstätten legt.