Zur Bezirksausschusssitzung in Lette nimmt Alexander Ringbeck Stellung:
„Gegen bekennende Rechtsextremisten ist Oelde im April 2010 geschlossen aufgestanden. Das war ein wichtiges Zeichen und ein toller Erfolg der Zivilgesellschaft. Doch schon bei der Demonstration vor zwei Jahren war klar: Der Kampf gegen Rechts bedeutet auch, dass die Mehrheitsgesellschaft ihr eigenes Verhalten kritisch reflektieren muss. Er bedeutet, dass wir rassistische Tendenzen an ihren Wurzeln packen müssen, sie erkennen und benennen müssen. Dabei geht es um unsere eigenen, vielleicht auch unbewussten Denkmuster, wie auch um die der Menschen unserer Umgebung. Der Kampf gegen Rechts beginnt am eigenen Stammtisch, im eigenen Verein, in der eigenen Nachbarschaft.
In diesem Zusammenhang finde ich die aktuelle Debatte bezüglich der in Lette untergebrachten Arbeiter von Tönnies sehr besorgniserregend. Wären die Gastarbeiter weiße, deutsche Männer, gäbe wohl nicht das aktuelle Maß der Empörung, sondern viel mehr Solidarität angesichts der prekären Verhältnisse, in der die Tönnies‘-Mitarbeiter leben. Denn auch wenn Tönnies verständlicherweise sein bestes gibt, sein miserables Image etwas auszupolieren: Die Situation der Arbeiter, nicht deren Herkunft oder vermeintliche Störungen, ist nicht hinzunehmen!“