Seit Jahren diskutiert der Rat der Stadt und mit ihm viele Oelder Bürger und Bürgerinnen über den Masterplan Innenstadt mit dem Ziel Oelde für die Zukunft aufzustellen und attraktiver für Alle zu machen. Für Alt- und Neu Oelder! Diesen Prozess unterstützen die Grünen ausdrücklich, spiegelt sich hier doch der Nachhaltigkeitsgedanke in starkem Maße wieder. Die Farbe des Pflasters oder die zeitliche Abfolge, ob ein Umbau in ein oder zwei Jahren gemacht wird ist für uns nicht die Maßgabe. Wir wollen ein in sich geschlossenes und auf Langfristigkeit angelegtes Konzept, welches Oelde auf lange Sicht beleben kann. Der Marktplatz spielt in diesem Konzept zwar nur eine Rolle, aber diese ist zentral, da sich alle Innenstadtaktivitäten rund um den Marktplatz abspielen. Die zeitnahe Umgestaltung des Marktplatzes ist die logische Konsequenz um den Startpunkt zu setzen.
Das was sich in den vergangenen Wochen und Monaten in Oelde abgespielt hat ist für den Außenstehenden wohl eher ein Trauerspiel: Da bildet eine äußerst engagierte Truppe einen Gegenpol zur Entscheidung des Rates den Startschuss zum Marktplatzumbau zu geben. Ein Bürgerbegehren wird erfolgreich initiiert. Die Wahl geht dann positiv für die Umbaugegener aus, diese scheitern dann aber zunächst am erforderlichen Quorum und dann an einem handwerklichen Fehler innerhalb der Verwaltung, welcher 28 Wahlbriefe nicht zur Wahl berücksichtigt hatte. Fehler passieren und haben manchmal weitreichende Konsequenzen.
Für Bündnis90 / Die Grünen gab und gibt es in dieser Situation nur die rechtlich verbindliche Lösung zur Neuwahl, um allen Beteiligten gerecht zu werden. So haben wir uns auch im Rat verhalten. Aufgrund der zeitnahen Europawahl kann der zu wiederholende Bürgerentscheid nahezu Kostenneutral abgehalten werden. Auch wenn die Umstände verwirrend wirken mögen, handelt es sich hier doch um normale demokratische Prozesse. Warum SPD / FWG in der Ratssitzung vom 11. April sich gegen den Wahltermin zur Europawahl stellen wollten (durch das Verlassen der Ratssitzung) , bleibt ein Rätsel.
Der Wahltermin steht und Bündnis90 / Die Grünen werben wieder für den Umbau des Marktplatzes als Initialzündung des Starts zum Umbau. Das der Umbau viel Geld kostet ist allen Beteiligten durchaus bewusst, aber den Gegnern des Umbaus ist anscheinend nicht bewusst, dass ein „zurück in die 90iger“ die Stadt langfristig teuer zu stehen kommt, wenn wir auf der nach unten offenen Attraktivitätsskala an das untere Ende sinken und nur noch wenige den Weg in unsere Innenstadt finden. Das Sterben der Innenstädte ist in vollem Gange und würde auch uns unmittelbar und mit aller Härte treffen. Wäre doch seltsam, wenn wir uns alle künftig in Wiedenbrück, Münster oder sonst wo treffen müssten, um die Attraktivität von Innenstädten zu genießen.
Das diese Abläufe den politisch unbedarften Bürgern eher befremdlich vorkommen, können wir nachvollziehen, aber so funktioniert unser demokratisches Rechtssystem. Und das ist gut so!