Die Einzigartigkeit der Burganlage und deren historischer Wert sind nicht nur für uns, sondern auch für Denkmalschützer als „Münsterländer Naturdenkmal“ auf höchster Erhaltungsstufe verortet. Bereits in den 1990ziger Jahren gab es diese Abschätzung des LWL, im Zuge dessen das seinerzeit geplante Altenwohnheim nicht auf dem Burgberg gebaut wurde. Das von der Stadt Oelde in Auftrag gegebene Gutachten vom Denkmalteam aus dem Mai 2020 kommt zu gleichlautenden Aussagen. Uns geht es nicht um die technische Umsetzbarkeit einer Parkplatzanlage. Wir stellen andere Aspekte als übergeordnet und elementar heraus. Ein Parkplatz mit über 60 Stellplätzen auf derart historisch sensibler Fläche ist kein akzeptabler Umgang mit dem Erbe des Burgbergs, bei dem zudem wertvoller Naturraum zur Disposition steht. Der beschriebene Parkdruck ist nicht mit Zahlen belegbar. Die einzig bekannte recherchierte Parkraumuntersuchung gab es im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes 2014 mit dem Ergebnis: Es liegt für Stromberg kein außergewöhnlicher Parkraumdruck vor. Der für 25.000€ angelegte Testparkplatz Münsterstrasse belegt das eindeutig. Zusätzliche Parkraumentlastung ist zudem mit dem Umzug der KiTa zur Clemeshöhe einzupreisen. Die Belastung des Oelder Haushaltes mit einem Betrag jenseits von 300.000€ ist bei der angespannten Haushaltslage der Oelder Bevölkerung nicht vermittelbar, aufgrund von „gefühlter“ nicht messbarer Parkraumnot. Grundsätzlich steht der Bau eines Parkplatzes dieser Größe im Dorfkern konträr zu allen Erkenntnissen der modernen Stadtplanung. Denn zusätzliche Verkehre indizieren zwangsläufig erhöhte Unfallgefahr, stärkere Emissionen und eine insgesamt unattraktive Aufenthaltsqualität. Der in Oelde geltende Klimavorbehalt ist auch hier wieder unter den Tisch gefallen. Ein letzter Punkt: Wir widersprechen der Aussage, dass die Mehrheit der Bürger und Bürgerinnen sich für den Parkplatz ausspricht. Innerhalb von lediglich 10 Tagen haben wir mit unserer Unterschriftenaktion ohne Sammeldruck runde 870 Unterschriften gegen den Hagengarten gesammelt, welche wir der Bürgermeisterin übergeben werden. Zusätzlich zu einer online Petition, die nicht von uns Grünen initiiert wurde mit über 1100 Unterschriften. Im Falle einer positiven Ratsentscheidung für den Hagengarten, werden wir ein mögliches Bürgerbegehren als Element direkter Demokratie, im Sinne dieser vielen Stimmen gegen das Projekt Hagengarten unterstützen. Aktuell hoffen wir allerdings, dass diese zusätzlichen Kosten der Stadt erspart bleiben und der Rat den Hagengarten final ad acta legt.
Grüne mit klarer Positionierung gegen den Parkplatz Hagengarten
