„Klima! Krieg! Krise! Brauchen wir eine Revolution?“ unter diesem Motto hat kürzlich der philosophisch-ethische Gesprächskreis auf Schloss Crassenstein in Diestedde zu einem Diskussionsabend eingeladen. Ehrengast war die Bundessprecherin der Grünen Jugend Sarah-Lee Heinrich. Die Grüne Jugend (GJ) Oelde war ebenfalls eingeladen und bekam so die Möglichkeit, mit der Bundesprecherin direkt ins Gespräch zu kommen.
Moderiert wurde der Diskussionsabend vom gebürtigen Diestedder und Literaturwissenschaftler Jasper Gehringhoff. Dass es keine eindeutige Antwort auf die Frage gibt, ob es in einer Zeit multipler Krisen eine Revolution braucht, machte Sarah-Lee Heinrich schnell deutlich. Laut der Bundesvorsitzenden müssen die vielen komplexen Krisen jedoch entschlossener angegangen werden. Sie kritisierte dabei nicht nur die Arbeit der Ampel-Koalition, sondern auch das Blockieren anderer Parteien, wenn es beispielsweise um Klimapolitik gehe. In diesem Zusammenhang berichtete Heinrich auch von ihren Erfahrungen, die sie beim kürzlich stattgefundenen Klimaprotest in Lützerath sammeln konnte. Einerseits verurteilte sie die Polizeigewalt bei den Protesten, andererseits bedauerte sie, dass gewalttätige Proteste seitens einer geringen Menge von Demonstranten negativ auf die Grüne Jugend und die Grünen abfärben.
Schnell kamen Sarah-Lee Heinrich und Jasper Gehringhoff mit den Anwesenden ins Gespräch. Vor allem viele junge Gäste aus verschiedensten Parteien und Organisationen äußerten ihre Meinungen und Sorgen zum politischen Tagesgeschehen und zu den großen politischen und globalen Krisen. So wurden Klimaschutz, der Ukraine-Krieg, der Mangel an Arbeitskräften und Ausbildungsplätzen und Politikverdrossenheit zu Themen der Diskussionen, an denen sich auch die Mitglieder der Oelder GJ beteiligten. Gemeinsam mit Sarah-Lee Heinrich waren sich die jungen Grünen einig, dass es gesellschaftliche Transformationsprozesse brauche, um die Krisen zu bewältigen. Die Klimakrise müsse ernster genommen werden, bevor die Katastrophe nicht mehr abzuwenden ist, arme Bevölkerungsschichten müssen besser vom Staat unterstützt werden, vor allem während der Energiekrise und Schülern, Studenten und Auszubildenen müssen bessere Zukunftsaussichten geschaffen werden, indem man unter anderem das Handwerk wieder mehr aufwertet und bessere Arbeitsbedingungen anbietet. Bis spät in den Abend setzte man die angenehmen und konstruktiven Gespräche mit der Bundesvorsitzenden fort.