Die offene Fraktionssitzung von Bündnis 90 / Die Grünen am 5. März im Oelder Rathaus hat nochmals verdeutlicht, dass die Meinungen in Oelde bezüglich der weiteren Nutzung des Vier-Jahreszeiten-Park (VJP) weit auseinandergehen. Die Initiatoren des möglichen Bürgerbegeherens für einen freien Eintritt waren ebenso verteten, wie auch der Förderverein des Parks. Die Grünen haben bewusst eine offene Fraktionssitzung gewählt, um die öffentliche Diskussion auch mit aktuellen Zahlen des Forums Oelde zu begleiten. Neu für alle Beteiligten war eine Beispielrechnung seitens des Forums auf Basis geprüfter Zahlen aus 2011, dass die Gesamtbilanz bei Öffnung des Parks ein Minus von rund 580.000 € ausweist. Dieses gap auszugleichen, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen (die ja niemand in Oelde will!) lässt den externen Betrachter vielleicht erahnen, dass der Park seine jetzigen Standards im Falle der Öffnung definitiv nicht mehr halten könnte. Das Thema Vandalismus wurde ebenfalls von einigen Teilnehmern diskutiert. Die Grünen sehen dieses Thema allerdings etwas gelassener. Auch wenn es Beispiele für derartige Exzesse (siehe Fernöstlicher Garten) gibt, hält sich das Phänomen Vandalismus in Oelde aus grüner Sicht in einem überschaubaren Rahmen.
Das Gesamtkonzept des Parks hat sich nach der Gartenschau in 2001 weiter entwickelt. Für die Grünen ergibt sich kein ersichtlicher Grund, die Wiederherstellung der Situation von vor 2001 – sprich alter Stadtpark – aufgrund einer früheren Aussage des damaligen Bürgermeisters Predeick zu ermöglichen. Zum einen hat auch die Stadt dieses Versprechen schon vor Ende der Gartenschau aufgrund der positiven Entwicklung wieder relativiert und zurückgenommen. Zum anderen hat der Park mit allen Facetten wie Klipp Klapp Museum, Waldbühne und natürlich auch Freibad, Oelde ein Aushängeschild mit Alleinstellungsmerkmal in der Region verschafft. Auch die Tatsache, dass mit Bredengärten, Wellengärten und Aue eine erhebliche Freizeitflächenerweiterung stattgefunden hat, führt zur Überzeugung der Grünen, dass das bewirtschaftete Drittel des Parks definitiv auch weiterhin bewirtschaftet werden sollte. Die geschaffenen Werte und Investitionen sind durchweg unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu bewerten. Dieser Standard lässt sich offensichtlich nur durch die Bewirtschaftung erhalten. Dadurch profitieren zwangsläufig auch die offenen Bereiche des Parks, die dadurch einen entsprechend hohen Pflegestandard erhalten.
Die Oelder Grünen werben um eine möglichst breite Bürgerbeteiligung bei der Zukunftsplanung des VJP. Der während der Gartenschau initiierte Agenda Prozess bietet unserer Ansicht nach dazu einen guten Rahmen. Die Oelder haben damit ja ebenfalls bereits gute Erfahrungen gemacht.
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