Das Thema Parken auf einer der sensibelsten Flächen im Kreis Warendorf ist leider immer noch nicht vom Tisch. Mit aller Gewalt soll am Projekt „Parken im Hagengarten“ festgehalten werden. Ein Projekt, welches nicht ein Problem löst und nicht nur das kulturelle Erbe des Burgbergs mit Füssen tritt. Die Studien zur Parkplatzsituation wurden im Dorfentwicklungskonzept 2014 klar beschrieben: Stromberg hat im Alltagsbetrieb kein Parkplatzproblem! Für Großveranstaltungen wie beispielsweise den Pflaumenmarkt können die wenigen Parkplätze nicht im Ansatz helfen. Die Dreistigkeit der Politik, sich über die vorliegenden Denkmalschutz-Bedenken hinwegzusetzen, ist nicht hinzunehmen. Im nächsten Stromberger Bezirksauschuss am 7. September steht die Beschlussfassung Hagengarten wahrscheinlich zur Abstimmung. Die Bürger und Bürgerinnen, oder gar die unmittelbaren Anwohner wurden nicht mit in diese sensible Thematik einbezogen. Doch mittlerweile regt sich Widerstand. Wir freuen uns über die vielen Rückmeldungen aus Stromberg und dem weiteren Umfeld. Diese werden wir nach Kräften bündeln und unterstützen, denn die Argumente gegen den Parkplatzbau sind von Tragweite:
- Der Hagengarten ist historisch wertvolles Gelände als damaliger Turnierplatz zugehörig zum Ensemble des Burgbergs.
- Als Alternative stehen die Parkplätze am Netto Markt am Oelder Tor zur Verfügung mit 7 Minuten Gehzeit zum Ortskern. Oder die Parkplätze im Gasbachtal .
- Für Menschen mit Gehbehinderung können schnell und einfach „Drop off“ Zonen am Marktplatz / Münsterstrasse geschaffen werden, sowie bestehende Parkplätze in Behindertenparkplätze umgewandelt werden, falls notwendig.
- Die circa 60 Meter lange Zufahrt über die Daudenstrasse führt über weiteren historischen Grund: Hier stand das Haus der von den Nazis ermordeten jüdischen Familie Loe. Die Zufahrt über deren Gedenksteine ist pietätlos und höchst unsensibel.
- Die Zufahrt über eine 5 Meter breite Wegstrecke kann nur im Einbahnstrassensystem erfolgen und bringt Verkehrstechnisch unmittelbar Probleme beim Ein- und Ausfahren auf die Daudenstrasse.
- Insgesamt gesehen ist der Zubau von Parkplätzen in Zeiten der Verkehrswende ein katastrophales Zeichen. Mehr Flächenversiegelung bei abnehmendem Individualverkehr.
- Zu guter Letzt: Die unmittelbaren Anwohner sind nicht mit den Planungen zur Umsetzung des Hagengartens einverstanden. Deren Wort muss Gehör finden, gerade weil die Entscheidung nicht alternativlos ist.
Bündnis 90/Die Grünen werden in den kommenden Wochen weitere Gespräche vor Ort suchen, um die Meinungen zu bündeln und in die breite Öffentlichkeit bringen. Es kann und darf nicht sein, dass mit brachialer Sturheit an einem toten Projekt festgehalten wird.
Die Infos zur Parkplatzsituation Stromberg sind hier nachzulesen:
(Im Konzept auf Seite 58 ist das Thema Parken beschrieben)
Die gutachterliche Bewertung zur Idee einer Parkplatzanlage liegt uns vor und kann gerne in Gänze eingesehen werden.